Wie kann ich mich schützen? (III) Feuerlöscher

Wie kann ich mich schützen? (III) Feuerlöscher

feuerloescher.jpgJeder zweite Brand betrifft einen privaten Haushalt:

Wenigstens ein Feuerlöscher sollte in jede Wohnung gehören!

Im Durchschnitt rückt die Feuerwehr in Deutschland zu 1.000 Wohnungsbränden aus. Dies beweist: Ein Wohnungsbrand kann jeden treffen! Ein Feuerlöscher kann oftmals Schlimmeres verhindern und gehört deshalb in jeden Haushalt.

Die jeweiligen Schadensausmaße reichen dabei von 2.000 Euro bis zur vollständigen Zerstörung ganzer Wohnhäuser. Für die betroffenen Familien bedeuten diese Brände aber in jedem Fall eine Katastrophe – selbst bei einem Zimmerbrand kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis das eigene Heim wieder bewohnbar ist. Der Brandgeruch bleibt vielfach über Jahre hindurch im Mauerwerk haften. Und viele persönliche Gegenstände, die den Flammen zum Opfer fallen, bleiben trotz finanzieller Schadensabdeckung durch die Versicherung unwiederbringlich verloren.

Egal, ob die Brände durch offenes Licht und Feuer, durch elektrische Energie oder durch eine andere Zündquelle hervorgerufen werden, eines haben sie alle gemeinsam:

jedes Feuer fängt im Kleinen an.

Wird ein Brand rechtzeitig entdeckt, kann er mit einem Feuerlöscher gezielt gelöscht werden. Vorausgesetzt, man verfügt über einen funktionstüchtigen Feuerlöscher und man ist in der Lage, ihn richtig einzusetzen. Viele Brandkatastrophen der letzten Jahre wären vermeidbar gewesen, wenn die betroffenen Haushalte mit Rauchwarnmeldern und einem Feuerlöscher ausgestattet gewesen wären.

Gerade im Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes geben sich aber viele Menschen der Meinung hin, ihnen würde diesbezüglich ohnehin nichts passieren und Brände würden immer nur in anderen Haushalten ausbrechen. Dass dem keineswegs so ist, beweisen die jährlichen Brandschadenstatistiken. Experten der empfehlen daher nicht nur, durch den sorgsamen Umgang mit potentiellen Zündquellen Brände zu vermeiden, sondern jedenfalls auch mit Rauchwarnmeldern und tragbaren Feuerlöschern für den Ernstfall vorzusorgen.

Wer die Möglichkeit hat, etwa im Rahmen eines Feuerwehrfestes oder im Betrieb den Umgang mit Feuerlöschern zu üben, sollte diese unbedingt nützen. Im Brandfall ist es zu spät dazu. Die Verrauchung und die bei einem Brand auftretende Hektik erschweren es erst recht, sich mit der Funktionsweise des Feuerlöschers auseinander zu setzen. Wer diesen Rat befolgt und sich gedanklich mit dem Thema „Feuerlöscher“ beschäftigt, wird sehr schnell auf einige Fragen stoßen.

  • Wie sollte ein Feuerlöscher für den Haushalt dimensioniert sein?
  • Mit welchem Löschmittel sollte er befüllt sein?
  • Wo sollte er montiert werden?

Die Antworten auf diese Fragen sind in der nachfolgenden Aufstellung zusammengefasst.

Welche Arten von Feuerlöschern gibt es?

Es gibt Nasslöscher (Wasser mit Frostschutz und Netzmittel), Schaumlöscher, Pulverlöscher und CO2-Löscher, die aufgrund ihrer Löschmittel für verschiedene Brandklassen (A, B, C, D – bezeichnen im Grunde das brennende Material) geeignet sind. Welcher Feuerlöscher ist für den Haushalt geeignet? Für private Haushalte sind PULVER-LÖSCHER am besten geeignet. Diese sind als einzige für alle im Haushalt relevanten Brandklassen geeignet und erzielt auch bei Anwendung durch Ungeübte gute Löschwirkung; das Löschpulver ist für den Menschen unbedenklich. Für die vor allem in Küchen vorkommenden Fettbrände empfiehlt sich zusätzlich ein FETTBRANDLÖSCHER oder eine LÖSCHDECKE. Achtung: Fettbrände niemals mit Nasslöscher Schaumlöscher oder Wasser löschen! CO2-Löscher sind für Entstehungsbrände bei elektrischen Geräten und Anlagen (Fernseher, Computer, Stereoanlagen, Elektroverteiler usw.) bestens geeignet. Für den Haushalt ist ein 6-kg-Löscher am besten geeignet. Seine Funktionsdauer beträgt mindestens 9 Sekunden. Kleinere Feuerlöscher (z. B. 2-kg-Autofeuerlöscher) sind für den Haushalt ungeeignet, weil die Menge des Löschmittels zu gering ist; größere Löscher (z. B. 12 kg) sind zu sperrig und deshalb ebenfalls unüblich.

Welche Typen von Feuerlöschern gibt es?
Neben den weit verbreiteten „Dauerdrucklöschern“ (Behälter steht dauerhaft unter Druck, der Löscher kann nach Entfernung der Sicherung sofort verwendet werden) gibt es auch „Aufladelöscher“.

Bei letzteren befindet sich das Treibmittel in einer Kartusche und muss meist durch Drücken eines Knopfes aktiviert werden. Qualitativ hochwertiger sind jedenfalls die so genannten Aufladelöscher.

Wo können Feuerlöscher gekauft werden?
In jedem Bundesland existieren zahlreiche Fachhändler, die über das Branchenverzeichnis im Telefonbuch oder via Internet (Suchbegriffe „Feuerlöscher“ oder „Feuerlöschgeräte“) gefunden werden können.

Worauf ist beim Kauf eines Feuerlöschers zu achten?
Ein Feuerlöscher für den privaten Haushalt sollte zumindest zwei Kennzeichnungen aufweisen: das CE-Zeichen und EN 3.

Wo sollte der Feuerlöscher montiert werden?
An einer zentralen und gut zugänglichen Stelle der Wohnung oder des Hauses: Diele bzw. Vorzimmer, Vorhaus, Windfang). Der Feuerlöscher muss im Brandfall leicht erreichbar sein, sinnvoll ist eine Griffhöhe von 80 bis 120 cm.

Wie löscht man richtig?
Zuerst mit der Handhabung vertraut machen (Kurzbedienungsanleitung auf jedem Löscher), mögliche Löschübungen (Feuerwehr-Veranstaltungen, Betrieb usw.) nützen. Versuchen Sie nicht Brände zu löschen wenn Sie sich dadurch in Gefahr bringen!

Vor der Betätigung: Sicherungsstift oder unterschiedliche Sicherungslaschen entfernen. Feuerlöscher aktivieren Schlagkopf + Löschpistole, Zughebel + Löschpistole, Splint + Druckhebel).

Das Feuer mit der Löschpistole stoßweise und gezielt löschen. Nicht zu nahe an den Brand herangehen (bei ca. 3 Meter Abstand beginnen): es besteht sonst die Gefahr, dass sich durch den Druck des Löschmittels der Brand ausbreitet. Von vorne unten zu löschen beginnen, immer mit dem Wind löschen. Zum Schutz vor einer Wiederentzündung einen Rest des Löschmittels als Reserve im Löscher belassen.

Wie und wann ist ein Feuerlöscher zu warten?
Ausschließlich durch Fachfirmen bzw. Fachhändler! Alle zwei Jahre muss eine Überprüfung vorgenommen werden, die Kosten dafür liegen üblicherweise zwischen 6,00 und 8,00 Euro (ohne Gewähr – je nach Händler) bei den Aufladelöschern. Die Kosten für Dauerdrucklöscher sind wegen ihres Bauart mit dem ständig anstehenden Druck um einiges teurer in der Überprüfung.

Sascha Dorn, LM
Feuerwehr Riegelsberg

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