Mit der Drehleiter ein Stückchen näher ran …

Mit der Drehleiter ein Stückchen näher ran …

Team von „Drehleiter.info“ übt mit der Riegelsberger Wehr

Erstmals fand im Saarland ein solches Seminar mit externen Ausbildern bei der Feuerwehr in Riegelsberg statt. Durchgeführt wurde es vom Team Drehleiter.info. Gegründet von Jan Ole Unger und Nils Beneke, haben sich beide eine bundeseinheitliche Ausbildung zum Drehleitermaschinisten als Ziel gesetzt und plädieren für die bereits mehrfach etablierte HAUS-Regel als Standardtaktik beim Drehleitereinsatz im Übungs- und Einsatzdienst.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der beiden Ausbilder Robert Zindler und Manfred Gundel (beide Flughafen-Feuerwehr Frankfurt/Main) erfolgte ein zweistündiger Theorieunterricht.

Hierbei wurde die bereits in Riegelsberg praktizierte HAUS-Regel (Hindernisse, Abstände, Untergrund, Sicherheit) sowie die Einsatzgrundsätze im Drehleitereinsatz besprochen. Ebenso wurden die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten einer Drehleiter (Menschenrettung, Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung, Anleiterbereitschaft) sowie die Anleiterarten durch die beiden Ausbilder anschaulich dargestellt. Auch gilt es zu beachten, dass gewisse Abstände für eine korrekte Platzierung der Drehleiter eingehalten werden muss. So unterscheidet sich zum Beispiel die Entfernung zu einem Hochhaus bei einer Rettung im elften Stock gegenüber einer Personenrettung in einem Einfamilienhaus.

Denn nur durch eine richtige Platzierung kann eine optimale Nutzung der Ausladung bzw. der kompletten Leiterlänge gewährleistet werden. Bei einer falschen Platzierung der Drehleiter kommt es so zu einem kostbaren Zeitverlust beim Umsetzen des Fahrzeuges. Deswegen wird während der Ausbildung der Riegelsberger Maschinisten großen Wert auf die richtige Positionierung und Einweisung des Fahrzeuges gelegt.

Robert Zindler, ein erfahrener Ausbilder und ebenfalls Drehleitermaschinist meinte während der theoretischen Ausbildung: „Wenn es bei einem Drehleitereinsatz ums Ganze geht, muss das Erlernte auch in Stresssituationen sitzen“.

Nachdem die Drehleiter im Hof der Riegelsberger Feuerwache „vermessen“ wurde und man die verschiedenen Abschaltgrenzen praktisch ausprobiert hatte, ging es an den Russenweg zur Betonsteinfabrik Dr. Schäfer, wo über den Nachmittag der praktische Teil des Seminars stattfand.

Dort vor Ort konnten alle erdenklichen Einsatzsituationen, wie z.B. Silorettung, Personenrettung aus Grube oder eine Rettung aus großer Höhe  mit der Drehleiter an den verschiedenen Objekten, geübt werden.

So bekam jede Gruppe einen Übungsauftrag gestellt, der abgearbeitet werden musste. Der Truppführer der Besatzung war für die Erkundung und das korrekte Einweisen des Maschinisten zuständig.  Der Truppmann übernahm die  Steuerung der Drehleiter im Korb. Nach jeder Übungseinheit erfolgte eine ausführliche Nachbesprechung.

Die Riegelsberger Drehleitermaschinisten hatten so die Möglichkeit ihr Können zu demonstrieren und weitere Erfahrung zu sammeln.

Auch die bereits eingeübten Handzeichen zum korrekten Einweisen des Drehleitermaschinisten wurden von allen Teilnehmern in der Praxis angewendet.

Nach einem erfolgreichen Praxisteil konnten alle 14 Teilnehmer des Löschbezirkes Riegelsberg durchweg ein positives Fazit dieses Seminars ziehen, mit der Erkenntnis, dass mit dem Hubrettungsgerät ständig geübt werden muss um im Ernstfall bei der Menschenrettung über die Drehleiter schnell und adäquat helfen zu können.

Aus den gesammelten Erfahrungen in den einzelnen Übungen und den Rückmeldungen der Ausbilder konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die nun in den Ausbildungsplan der Feuerwehr Riegelsberg einfließen werden. So werden zudem die heutigen Teilnehmer des Seminars  als zukünftige Multiplikatoren innerhalb der Wehr bei der Drehleiter-Ausbildung fungieren.

Fotos: Kausch / Feuerwehr

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Tobias Lana administrator

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